Maisonette-Wohnungen

Wohnen auf zwei Ebenen

Maisonette-Wohnungen wurden in früheren Zeiten als solche nur vergleichsweise selten geplant und gebaut. Meist wurden und werden sie im Zuge eines Dachausbaus in Altbauten angelegt. Eine Treppe innerhalb des offenen Wohnraums führt dabei hinauf in den Spitzboden unterm Dach, der in aller Regel als Schlafraum genutzt wird. Zierlich wirkend und wenig Platz beanspruchend sind dabei Treppenkonstruktionen mit „frei schwebend“ wirkenden Stufen ohne Geländer der Renner. Doch wie die zwei Seiten der Medaille gilt es auch bei Maisonette-Wohnungen einige Bedenken zu berücksichtigen, die sich nachteilig auf die jeweilige Wohn- und Lebenssituation auswirken können.

Häusschen im Haus

Eine Maisonette-Wohnung erstreckt sich innerhalb eines Mehrfamilienhauses über mehrere, meist zwei Etagen, miteinander verbunden über eine Treppe. Zumeist handelt es sich dabei um das Dachgeschoss und den Dachraum darüber. Als Wohnraum für höhere Ansprüche liegt die Galeriewohnung ungebrochen gerade bei jüngeren Menschen im Trend, die Großzügigkeit ihrer baulichen Konzeption hat maßgeblich zu ihrer Popularität beigetragen.

So besteht bei dem Wohnmodell in der räumlichen Offenheit und einem sehr freien Wohngefühl der größte Mehrwert, da sie gerade im Dachgeschoss durch ihre hohe Lichtdurchflutung punkten und Dachschrägen, hoher Dachstuhl, Balken und ein Blick auf das Obergeschoss einen ausgesprochen interessanten Wohnraum ergeben.

Die Webseite Ziegert Immobilien brachte es in dem Zusammenhang einmal auf den Punkt: Unter der Chiffre „Eine Treppe ins Glück“ verweist der Anbieter auf das großzügige und individuelle Flair, mit dem Galeriewohnungen der Art behaftet sind.

Dabei erweist sich oftmals die im optischen Mittelpunkt stehende Treppe, die zur Galerie führt, als besonderer Hingucker. Gerne als elegantes Designobjekt ausgeführt, verbindet sie frei im Raum stehend zwei Ebenen effektvoll miteinander und präsentiert sich selbst als ästhetischer Mittelpunkt.

Die sueddeutsche.de betitelte einmal die Maisonette-Wohnung als heiß begehrtes „Häuschen im Haus“, die angesichts großzügig anmutender Architektur selbst bei kleinen Wohnungen das Gefühl vermittelt, in einem eigenen Häuschen zu leben.

Viele Begegnungszonen gefallen nicht jedem

Aller reizvollen Aspekte der eigenwilligen Baukonzeption von Galeriewohnungen zum Trotz, sollten es sich ältere Menschen und Familien mit Kindern zweimal überlegen, ob sie ihre Unterschrift unter einen Miet- oder Kaufvertrag für eine Maisonette setzen.

Maisonette-Wohnungen gelten zwar als perfekte Residenz für Singles und Paare ohne Kinder mit vielen Orten der Begegnung. Durch die sehr offene Konzeption des gesamten Wohnraums gibt es zwangsläufig viele Berührungs- und Begegnungszonen. Selbstständigen und Angestellten im Home-Office bietet die offene Konzeption eine perfekte Kulisse, die Gedanken buchstäblich im Raum frei schweben zu lassen. Paare können sich die Freiräume aufteilen und zeitweise bestimmte Areale für sich beanspruchen.

Die offene Bauweise macht es jedoch beiden Elternteilen mit Kindern besonders schwer, private Freiräume zum Rückzug für sich zu beanspruchen. Denn: Die offene Bauweise führt auch auch zu einem Verlust von wichtiger Privatsphäre. So sollte bei einer Wohngemeinschaft auf ausreichend Rückzugsmöglichkeiten geachtet werden und wichtige Räume sollten abgetrennt werden.

Höhere Energiekosten

Durch eine Aufteilung von mindestens zwei Etagen ergeben sich oftmals Deckenhöhen von fünf Meter und mehr, die zur Durchheizung wesentlich mehr Energie benötigen. Daher liegen die Energiekosten bei einer Maisonette deutlich höher als bei einer eingeschossigen Wohnung.

Da Maisonette-Wohnungen häufig unter Mansardendächern geplant werden und Dachwohnungen in alten Häusern oftmals als Energiefresser gelten, ist guter Rat teuer. Um den immensen Heizkosten wirksam entgegenzutreten empfiehlt sich eine ausreichende Dachdämmung in Kombination mit einem Kamin.

Da von unten nicht genug Licht unter das Dach kommt, müssen ausreichende Dachfenster, verglaste Firstwänden oder Lichtbändern vorhanden sein, die genügend Licht einfallen lassen. Die einwirkende Sonnenenergie kann zusätzlich für Wärme sorgen. Außerdem muss der Spitzboden in einer Maisonette-Wohnung stets über ein eigenes Fenster verfügen, da sonst der Wohnraum zu dunkel ausfällt.

Weniger ist mehr

Die Einrichtung sollte sich an der Stilvorgabe der zentralen Treppe orientieren. Gerade in Maisonette-Wohnungen werden Spindeltreppen aufgrund ihres geringen Platzverbrauchs gerne eingebaut. Im Vergleich zur Wendeltreppe verfügt die Treppenform nur über einen Handlauf und eine Treppenwange. Die Stufen werden im Zentrum von einer Spindel gehalten, welche die Last trägt. Ihre Material-Ausgestaltung und Architektonik sollte zur übrigen Einrichtung in der Maisonette passen.

Ist die Treppe etwa schlicht und aus Metall, harmonieren eher eine zeitlose, nüchterne Formensprache der Möbel, vorzugsweise ebenfalls aus Metall. Eine leicht verschnörkelte Treppe aus Holz kann entsprechend in der Wohnumgebung stilistisch übernommen werden und etwa in einem Landhausstil Anklang finden.

Dabei hat gerade bei einer Wohnung mit Galerie eine spärliche Möblierung oberste Priorität. Eine überladene Möblierung mit einer wuchtigen, allzu verzierten Einrichtung kann schnell den luftigen, großzügigen Effekt einer Maisonette zu Nichte machen. Zudem sind Maisonette-Wohnungen bisweilen recht verwinkelt geschnitten und deshalb nicht besonders „schrankwandtauglich“. Grundsätzlich sollten eher sparsam eingerichtet und auf große Möbel und wuchtige Schränke verzichtet werden.

Um den offenen, großzügigen Eindruck zu unterstreichen, sollten helle Wandfarben verwendet werden. Zweifarbige Wandgestaltungen verkürzen besonders hohe Räume optisch und erzielen eine aufgelockerte Wirkung.

Seniorenuntauglich

Gerade für ältere Menschen bieten Maisonette-Wohnungen unvermeidbares Gefahrenpotential. Für Senioren kann gerade die Treppe ein lästiges Hindernis darstellen und auch nicht zu unterschätzende Unfallrisiken bergen.

Quelle: www.wohnen.de

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