Fachwerkhaus Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit beim Fachwerkhaus im Fokus behalten

Fachwerkhäuser sehen nicht nur schön aus, sondern bieten oftmals auch ein hohes Maß an Gemütlichkeit. Es ist allerdings ein erheblicher Unterschied, ob Sie ein modernes Fachwerkhaus ökologisch bauen oder ob Sie ein bereits bestehendes Fachwerkhaus sanieren möchten. Wir zeigen Ihnen, wo die Probleme und Möglichkeiten liegen und wie Sie ein Fachwerkhaus ökologisch sinnvoll nutzen können. 

Moderne Fachwerkhäuser bauen

Auch in der heutigen Zeit können Sie problemlos noch ein neues Fachwerkhaus bauen. Ein Fachwerkhaus ökologisch zu bauen ist dabei einfacher als Sie wahrscheinlich denken, da die modernen Baustoffe und die moderne Ausführung bereits auf eine effektive Dämmung abzielen. In der Regel werden dafür biologische Ressourcen wie Holz, Lehm und Erde verwendet, sodass Sie nicht nur von deren Dämmeigenschaften, sondern auch von der hohen Stabilität profitieren. Zudem können Sie, wenn Sie ein Fachwerkhaus ökologisch bauen möchten, die Planung der Heizung und anderer Elemente direkt in das Gebäude integrieren. Durch Wärmepumpen, Pelletöfen, Kamine oder auch moderne Lüftungskonzepte ist es bei modernen Fachwerkhäusern problemlos möglich, die gesetzlichen Vorgaben für Niedrigenergiehäuser oder sogar Passivhäuser zu erreichen. Das bedeutet, dass Sie das neue Haus optimal an Ihre Wünsche und Vorstellungen anpassen lassen können.

Von großer Flexibilität profitieren

Möchten Sie ein eigenes Fachwerkhaus bauen, statt ein bestehendes zu kaufen und dieses Fachwerkhaus zu dämmen, lassen sich viele Konzepte äußerst flexibel umsetzen. Dank einer umfangreichen Vorplanung können Sie genau bestimmen, welche Heiz- und Wärmekonzepte von Ihnen gewünscht werden und diese in den Bauplan mit einfließen lassen. So profitieren Sie nicht nur von den ökologischen Baustoffen, sondern auch vom geringen Energieverbrauch und sparen somit Jahr für Jahr bares Geld. Es kann sich also durchaus rentieren, einen Blick auf moderne Fachwerkhäuser zu werfen und dieser Bauweise eine Chance zu geben. Der eigene ökologische Fußabdruck wird es Ihnen in jedem Fall danken.

Ein bestehendes Fachwerkhaus ökologischer machen

Viel schwieriger wird es, wenn Sie ein bereits bestehendes und altes Fachwerkhaus dämmen möchten. Da viele der Fachwerkhäuser bereits relativ alt sind und damals keine Möglichkeit der effektiven Dämmung bestand, sind diese wahre Energieschleudern. Auf der anderen Seite ist es auch mit viel zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden, eine nachträgliche Dämmung zu realisieren. Denn diese hängt bei einem Fachwerkhaus von vielen unterschiedlichen Variablen ab.

Problematik beim Dämmen vieler Fachwerkhäuser

Viele traditionelle Fachwerkhäuser sehen von außen wunderschön und malerisch aus und sind aufgrund ihrer Bauform und ihres Alters unter Denkmalschutz gestellt. Ein solches Haus ist besonders problematisch, da es dahingehend umfassende Auflagen gibt, die bei einer Dämmung und einer Verbesserung der Energieeffizienz beachtet werden müssen. Selbst der theoretisch einfache Austausch der Fenster gegen normale Fenster mit Mehrfachverglasung kann einen Kampf gegen bürokratische Windmühlen bedeuten. Die Außendämmung an solchen Häusern ist zudem kaum möglich, da mit einer solchen Maßnahme das Aussehen des Gebäudes deutlich und nachhaltig verändert werden würde.

Der Kontakt mit dem Bauamt ist immer sinnvoll und wichtig

Möchten Sie ein bestehendes Fachwerkhaus also ökologischer gestalten, sollte zunächst einmal Kontakt zum Bauamt und zur Denkmalschutzbehörde aufgenommen werden. Denn diese können Ihnen nicht nur verraten, ob Ihr Gebäude unter Denkmalschutz steht, sondern auch welche Auflagen mit dem Denkmalschutz verbunden sind. Erst mit diesen Informationen lässt sich überhaupt abschätzen, ob eine Außendämmung in Erwägung gezogen werden kann oder ob Sie auf die weniger effiziente, dafür aber auch deutlich einfachere Innendämmung zurückgreifen müssen.

Im Optimalfall: Das Fachwerkhaus von außen dämmen

Steht Ihr Fachwerkhaus nicht unter Denkmalschutz, können Sie eine Dämmung auch von außen vornehmen. Da allerdings durch die Dämmung das Aussehen des Hauses deutlich verändert wird, sollten Sie sich diesen Schritt in jedem Fall überlegen. Wenn es Ihnen vor allem um die Gemütlichkeit im Innern des Hauses geht, steht einer Außendämmung nichts mehr im Wege. Wichtig ist allerdings, diese Dämmung von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. Denn eine Außendämmung bei Fachwerkhäusern erfordert Erfahrung und Können, da einige Punkte in jedem Fall beachtet werden müssen.

Darauf sollten Sie bei einer Außendämmung in jedem Fall achten

Bei Fachwerkhäusern ist viel Holz verbaut und Holz arbeitet auch noch nach Jahren. Zudem ist Holz besonders empfindlich bei Wasser und kann, falls falsch gedämmt wurde, im schlimmsten Fall durch das eindringende Wasser zersetzt werden. Daher gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten:

  • Der verwendete Dämmstoff muss nicht nur das Wasser aufnehmen, sondern dieses auch vom Holz wegleiten können.
  • Der Dämmstoff muss in kurzer Zeit austrocknen und die Feuchtigkeit wieder abgeben können.
  • Der Dämmstoff muss diffusionsoffen sein. Das bedeutet, dass Wasserdampf aus dem Fachwerk entweichen können muss.

Sind diese Faktoren nicht gegeben, kann es schnell zu Problemen kommen, welche auf Dauer sogar die Stabilität des gesamten Hauses gefährden können.

Gefahren bei nicht fachgerechter Dämmung

Ein Beispiel für die Gefahren bei falscher Dämmung ist einfach zu finden. Wird bei der Dämmung die häufig verwendete Mineralwolle eingesetzt, so mag das finanziell erst einmal attraktiv wirken und bei vielen Gebäuden auch üblich sein. Doch Mineralwolle trocknet sehr schlecht aus. Das bedeutet, dass unterhalb der Dämmung eine dauerhafte Feuchtigkeit besteht, welche nach und nach dafür sorgen kann, dass die Hölzer des Fachwerkhauses verfaulen. Da diese jedoch für die Stabilität des Gebäudes von entscheidender Bedeutung sind, kann es dazu führen, dass Ihr Haus mit der Zeit unbewohnbar wird. Daher ist es wichtig das Fachwerkhaus so zu dämmen, dass die Hölzer möglichst trocken bleiben und die Feuchtigkeit optimal abgeleitet wird.

Diese Dämmstoffe sind für die Außendämmung geeignet

Für die Außendämmung bei Fachwerkhäusern sind vor allem natürliche Dämmstoffe sehr gut geeignet. Unter anderem werden Holzfaserplatten empfohlen, da diese den Anforderungen genügen und sich zudem sehr gut verarbeiten lassen. In der Kombination mit dem dabei üblichen Lehmputz entsteht eine gute und stabile Dämmung, welche die Feuchtigkeit gut aufnimmt und somit das Fachwerk schützt. Ist das gesamte Haus optimal von außen gedämmt, werden Sie schnell feststellen, dass der Energieverbrauch im Laufe des Jahres spürbar abnimmt. Kombinieren Sie diese Maßnahmen mit passenden Türen und Fenstern, kann dies über das Jahr gesehen erhebliche Einsparungen mit sich bringen. Doch nicht immer können Fachwerkhäuser von außen gedämmt werden.

Die Alternative: Ein Fachwerkhaus mit Innendämmung

Wenn Sie aus Gründen des Denkmalschutzes oder um die Fassade zu erhalten eine Außendämmung nicht durchführen können, so lassen sich die meisten Häuser auch von Innen dämmen. Der Aufwand ist dabei oftmals ein wenig kleiner als bei der Außendämmung, eine fachgerechte Ausführung ist aber in jedem Fall notwendig und wichtig.

Die Vorteile der Innendämmung

Der große Vorteil der Innendämmung ist die oftmals einfachere Dämmung der einzelnen Räume und die mittlerweile sehr hohe Effizienz der verschiedenen Dämmstoffe. Wenn korrekt und fachlich richtig gearbeitet wird, kann der Energieverbrauch des Fachwerkhauses durch eine Innendämmung deutlich reduziert werden. Allerdings gibt es auch einige mögliche Nachteile zu beachten, damit Sie mit der Fachwerkhaus-Innendämmung auf Dauer zufrieden und glücklich sind.

Die Nachteile der Innendämmung

Ein großer Nachteil bei der Innendämmung ist eine Verringerung der Wohnfläche. Da die Dämmung im Innern der Räume angebracht wird und eine gewisse Dicke aufweist, werden die Räume im Innern kleiner. Vor allem bei alten Fachwerkhäusern mit entsprechend kleinen Räumen kann es hier schnell sehr eng werden. Zudem verändert sich durch eine Dämmung die gesamte Kondensation im Raum. Wenn Sie das Fachwerkhaus dämmen sollten Sie diesen Punkt in jedem Fall beachten. Ohne die sorgfältige Auswahl der verwendeten Materialien kann es schnell zu Schimmelbildung oder der Bildung von Pilzen kommen. Eine umfangreiche Beratung ist daher besonders wichtig, um das Raumklima zu optimieren. Zudem sollten Sie in jedem Fall auf potenzielle Kältebrücken achten, da auch diese zu besonders starker Kondensation und zu einer Minderung der Dämmleistung führen.

Ein Blick auf die ENEV

Für die Sanierung eines Gebäudes gibt es mit der Energieeinsparverordnung EnEV strenge Vorschriften. Unter anderem müssen bestimmte Werte erzielt und eingehalten werden. Wenn Sie allerdings Ihr Fachwerkhaus dämmen, müssen Sie keine besondere Angst haben, da für diese Häuser sehr häufig gelockerte Regeln in Anspruch genommen werden können. Auch hier können Sie sich bereits frühzeitig informieren und somit genau erfahren, welche Grenzwerte durch die Wärmedämmung erreicht werden müssen. Bei den hohen Anforderungen, die eine Dämmung beim Fachwerkhaus bereits bedeutet, werden Ihnen von Seiten der Energieeinsparverordnung EnEV in der Regel keine größeren Steine in den Weg gelegt.

Fazit: Ein Fachwerkhaus zu dämmen ist teuer, kann sich aber durchaus rentieren

Grundsätzlich ist es nicht allzu günstig, wenn Sie ein elegantes Fachwerkhaus dämmen möchten. Kommt bei Ihrem Fachwerkhaus nur eine Innendämmung in Frage, kann dies die Kosten, aber auch die Effizienz der Dämmung senken. Bauen Sie ein Fachwerkhaus neu, müssen Sie allerdings keine Kompromisse eingehen. Dank moderner Werkstoffe können bei solchen Gebäuden problemlos auch alle gängigen Dämmwerte erreicht werden. Denken Sie in jedem Fall daran:

  • Mit dem Bauamt und dem Amt für Denkmalschutz Kontakt aufzunehmen
  • Die Dämmung mit einer Fachfirma abzusprechen
  • Die richtigen Materialien für die Außendämmung zu nutzen
  • Bei der Innendämmung besonders auf Wärmebrücken zu achten
  • Die Hölzer des Fachwerks zu schonen
  • Die Arbeiten nur von einem zertifizierten Betrieb durchführen zu lassen
  • Die Effektivität der Dämmung umfassend zu prüfen
  • Heizungen und Co an die neuen Verhältnisse anzupassen 

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