Wohnen, aber sicher...

Ein sicheres Haus benötigt Hilfsmittel

Wer gerade ein neues Haus bezogen hat, möchte verständlicher Weise nicht an alle Ungemach denken, dass ihm darin wiederfahren könnte. Doch zu einem sicheren Haus gehört auch das Befassen mit diesem Thema – und diverse Hilfsmittel, um Risiken zu minimieren.

Bei Town & Country Haus geht es auch um langfristige Sicherheit und den Schutz vor unverschuldeter Not. Für die schlimmsten Fälle gibt es die Stiftung – doch natürlich ist jedem daran gelegen, dass es gar nicht so weit kommt. Ein großer Faktor dabei ist die Vorbereitung auf Eventualitäten, die einem passieren können: Das Fett in einer Pfanne kann auch in einem nagelneuen Haus in Brand geraten. Und Einbrecher interessieren sich für das Äußere von Häusern nur insofern, dass ihnen Lage und andere Charakteristika einen ungesehenen, schnellen Zugriff ermöglichen. Absolute Sicherheit gibt es nirgendwo – aber durch das richtige Equipment und sinnvolles Verhalten kann jeder sein Risiko reduzieren. Wie es geht, verraten wir auf den folgenden Zeilen.

1. Technische Vorbereitung

Feuerlöscher

Feuerwehren und Versicherer warnen immer wieder: Niemals offenes Feuer unbeaufsichtigt lassen. Aber viele halten sich auch nicht daran: Was soll schon bei einer brennenden Kerze auf dem Wohnzimmertisch schiefgehen, wenn man nur kurz den Raum verlässt? Eine ganze Menge: Nicht jede Kerze geht sofort aus, wenn sie umfällt. Und um andere Materialien zu entzünden, müssen diese nicht einmal direkten Kontakt mit der Flamme haben. Zudem gibt es dutzende weitere Brandursachen, vom durchbrennenden Haartrockner bis hin zu einer fehlgeleiteten Silvesterrakete – am Neujahrsmorgen sind die Nachrichtenportale immer voll von solchen Meldungen.

 

Natürlich gebietet jeder Brand das Rufen der Profis – aber wenn er noch klein ist, können auch Hausbesitzer ihn bekämpfen. Dafür sollte sich in jedem Haus ein Feuerlöscher befinden. Schon Mini-Löscher mit wenigen Kilo Inhalt reichen aus – und kosten niedrige Summen. Wichtig ist nur, dass damit auf verschiedenste Feuerarten reagiert werden kann – weshalb es ein sogenannter ABC-Pulverlöscher sein sollte. Damit der von überall her gleich schnell zu erreichen ist, bietet es sich an, ihn im Treppenhaus unterzubringen - eventuell einen pro Stockwerk. Achtung: Wenn Öl oder Fett brennt, darf unter keinen Umständen mit Wasser gelöscht werden.

Auch hier wäre der ABC-Löscher eine adäquate Wahl, wenngleich ein Löscher der Klasse F, der nur für Fettbrände entwickelt wurde, am besten ist. Wer also mit dem Gedanken spielt, mehrere Feuerlöscher zu kaufen, sollte einen Kleinen F-Löscher für die Küche besorgen – und diesen an die Wand gegenüber des Herdes hängen.

Löschdecke

Bei manchen Bränden wäre der Einsatz eines Löschers bestenfalls übertrieben, weil sein Pulver durch die Verunreinigung mehr schaden als nutzen würde. Für genau solche Fälle wurden Rettungsdecken konzipiert. Sie bestehen unter anderem aus:

  • Flammhemmender
  • Wolle
  • Behandelte
  • Baumwolle
  • Glasfasergewebe
  • Nomex oder
  • Kevlar

Bei einem Entstehungsbrand werden sie darüber geworfen, trennen die Flammen von der Sauerstoffzufuhr und ersticken sie so. Daneben kann die Decke beim Einsatz des Löschers auch als Hitzeschutz fungieren, den man vor sich hält.

Rauchmelder

Feuer, das einen im Schlaf überrascht, ist extrem gefährlich, weil der Mensch kein Sinnesorgan hat, um Kohlenmonoxid wahrzunehmen und zudem der Geruchssinn während des Schlafs nicht arbeitet. Ein schlagendes Argument für den Einbau von Rauchmeldern, denn von den rund 600 Menschen, die jährlich Bränden zum Opfer fallen, sterben die meisten nachts durch Rauchvergiftungen.

Aus diesem Grund gibt es in praktisch allen Bundesländern die Pflicht, Rauchmelder zu installieren – bloß schreiben die Gesetze nur vor, dass diese in Treppenhäusern sowie Schlafzimmern vorhanden sein müssen. Das hilft zwar während der Nacht. Doch bis ein Rauchmelder im Flur auslöst, kann ein Feuer in der Küche schon unkontrollierbar sein.

Unabhängig vom Bundesland bietet es deutlich mehr Sicherheit, häufiger Rauchmelder in

  • jedem Stockwerk auf dem Flur
  • der Küche (hier gibt es kurzfristig ausschaltbare Exemplare, die nicht beim Kochen auslösen)
  • Wohn- und Esszimmern
  • als Büro genutzten Räumen
  • Schlaf- und Kinderzimmern

einzusetzen. Bei der zuvor genannten Verteilung, warnen die Rauchmelder nicht nur vor höchster Not. Sie helfen ebenso bei der Bekämpfung des Brandes, bevor er so groß wird, dass der Feuerwehr nur noch Eindämmen bleibt.

Tür- und Fensterriegel

Umfragen sowie Polizeistudien zeigen immer wieder: Die meisten Kriminellen mühen sich nicht mit der meist gut gesicherten (und einsehbaren) Haustüre ab, sondern versuchen ihr Glück über Terrassen- und Balkontüren sowie ebenerdige (Keller-) Fenster.

Dabei wird nicht - wie man vermuten würde - zur Methode des Glas-Einschlagens gegriffen, sondern schlicht Tür oder Fenster aufgehebelt. Dagegen gibt es zwei Möglichkeiten:

  • 1. Der Einsatz von dediziert einbruchhemmenden Elementen
  • 2. Nachrüsten der bestehenden Türen und Fenster

Die erste Option ist sicher - und teuer. Die zweite Option ist ähnlich sicher, aber wesentlich günstiger. Die Polizei empfiehlt, bei der Nachrüstung eine mehrgleisige Strategie zu verfolgen:

  • Pilzkopfzapfen-Beschläge, die das Fenster / die Tür sicherer im Rahmen verriegelt
  • Aufschraubsicherungen, die bei Verriegelung das Fenster mechanisch verschlossen halten
  • Einbruchhemmende Sicherheitsfolien, die verhindern, dass das Glas eingeschlagen wird

Mit diesen Punkten lässt sich jedes Fenster und jede Terrassentür sehr sicher machen und kosten nur einen Bruchteil dessen, womit dedizierte Sicherheitselemente zu Buche schlagen.

Türspion und Türkette

Kriminelle arbeiten mit tausenden Tricks. Einer davon: Die Hausbesitzer unter einem Vorwand dazu bringen, die Tür zu öffnen. Verhindern lässt sich das nur, indem man Personen, die vor dem Haus stehen, identifizieren und auch mit ihnen kommunizieren kann.

Für ersteres sollte jede Tür, die nicht mit klaren Glaselementen ausgestattet ist, mit einem Türspion aufgerüstet werden. Dabei kann ruhig auf moderne Technik zurückgegriffen werden – große Löcher muss heute niemand mehr in seine Haustür bohren, um nach draußen zu blicken. Der Fachhandel offeriert elektronische Türspione für Preise um hundert Euro. Sie bestehen aus einer Mini-Kamera, die außen an der Tür angebracht und einem Bildschirm, der innen montiert wird. Allerdings sollte die Kamera nur das Eigentum des Hausbesitzers im Blickfeld haben – sonst könnte ein Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen vorliegen.

Mit dieser Kombination lässt sich komfortabel alles vor der Tür beobachten. Zudem gibt es auch Modelle mit eingebauter Gegensprechanlage. Allerdings: Der beste Türspion nützt wenig, wenn ein Krimineller dennoch die Tür geöffnet bekommt. Dagegen hilft nur eine Türkette bzw. ein Zusatzschloss mit Sperrbügel. Sie ermöglichen es, die Tür ein Stück zu öffnen, ohne dass eine Möglichkeit bestünde, den Hausbesitzer zu überrumpeln. Dass diese Elemente zudem auch noch die ideale Kindersicherung sind und selbst hochwertige Modelle mit Schloss für unter 50 Euro zu haben sind, macht sie zur Win-Win-Situation.

2. Moralische Vorbereitung

Ausrüstung ist nur eine Seite der Vorbereitungs-Medaille. Die andere ist es, in den entsprechenden Situationen auch richtig zu reagieren und vor allem vorbeugend zu denken.

Feuer

Die wichtigste Vorbereitung auf Brände ist, sie gar nicht entstehen zu lassen. Dazu gehört:

  • Niemals Kerzen, Herd und Lichterketten unbeaufsichtigt betreiben
  • Immer dafür sorgen, dass leicht entzündliche Gegenstände weit entfernt sind
  • Nur einwandfrei funktionierende elektrischen Geräte verwenden
  • Bei Schmorgeruch sofort den betreffenden Stecker ziehen

Und sollte ein Feuer ausbrechen, wäre es das Schlimmste, den Kopf zu verlieren. Bei Entstehungsbränden sollten bis auf einen Bewohner alle das Haus verlassen und die Feuerwehr verständigen, während der Verbliebene den Brand mit Feuerlöscher/Decke erstickt. Wenn einen der Rauchmelder aus dem Schlaf reißt, sollte nicht nach Wertgegenständen gesucht werden, sondern alle Türen und Fenster geschlossen und sofort das Haus verlassen werden – die Feuerversicherung kommt für alle materiellen Verluste auf.

Einbruch

Die Geschichte ist voll von Fällen, bei denen Einbrecher selbst mächtigste Sicherungen umgehen konnten, da die Hausbewohner sich nicht an die Grundregeln des Einbruchsschutzes hielten. Dazu gehört beispielsweise:

Keller-, Parterre- sowie gut zugängliche Fenster oberer Stockwerke sollten nur gekippt oder geöffnet werden, wenn sich jemand zuhause befindet.

Wird das Haus (auch nur für wenige Minuten) verlassen, sind alle Fenster zu schließen und Verriegelungselemente einzusetzen – Einbrüche dauern meist nur diese wenigen Minuten.

  • Wird das Haus verlassen, niemals nur die Tür ins Schloss ziehen, sondern abschließen.
  • Keine Abwesenheitsnachrichten auf Anrufbeantworter oder Haustür hinterlassen. Besser eine Rufumleitung verwenden und Nachbarn informieren.
  • Niemals Schlüssel im Außenbereich oder der Garage verstecken. Einbrecher finden diese immer.
  • Bei jedem Klingeln den Türspion benutzen und auch bei vermeintlich vertrauenswürdigen Personen (z.B. Paketbote) nur mit Türkette öffnen.
  • Bei Türen mit Glaselementen den Schlüssel nicht von innen steckenlassen.
  • Wertsachen niemals so herumliegen lassen, dass sie von außen sichtbar sind.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, Einbrechern ihr Handwerk weiter zu erschweren. Besonders gut funktioniert das durch Simulieren von Anwesenheit. Dazu reichen schon Gummistiefel vor der Haustüre sowie einige Zeitschaltuhren, die in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Zimmern das Licht ein- und ausschalten. Sind zeitgesteuerte Rollladen vorhanden, sollte man diese - je nach Jahreszeit - schon während der Dämmerung herabfahren, um ungehinderte Blicke ins (leere) Haus zu verwehren.

Ein Haus ist nur so sicher, wie seine Bewohner es machen. Wer auf sein eigenes Verhalten achtet, immer nach der Maxime „Vernunft zuerst“ agiert und einige Euro in Sicherheits-Equipment investiert, eliminiert die sowieso schon geringen Risiken um bis zu 90 Prozent. Passieren kann immer etwas. Wichtig ist nur, dass man davon nicht völlig überrascht wird.

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