Wohlfühloase im eigenen Haus

Gewächshaus selber bauen: Eine einfache Bauanleitung

Wenn Gärtnern Ihre wahre Leidenschaft ist und Sie die Gartensaison verlängern möchten, wäre es eine perfekte Option, ein Gewächshaus in Ihrem Garten zu bauen. Natürlich gibt es viele Fertigbausätze auf dem Markt, aber da Sie auf diesen Artikel gestoßen sind, stimmen Sie wahrscheinlich zu, dass eines selber zu bauen kein Hexenwerk sein muss. Und hier können Sie einige Tipps erhalten, wie Sie das bei einem knappen Budget bestmöglich umsetzen können. Sie brauchen dazu nur ein wenig Zeit, Geduld, handwerkliches Geschick und natürlich einige Materialien und Werkzeuge.

Inhaltsübersicht - Diese Themen stehen im Fokus:

Den richtigen Standort für das Gewächshaus wählen

In erster Linie müssen Sie sich bei der zuständigen Baubehörde oder bei der Gemeinde Ihrer Stadt erkundigen, ob Sie überhaupt ein Gewächshaus auf Ihrem Grundstück errichten dürfen.
Gewächshäuser gelten häufig als Nebenanlagen. Daher müssen Sie eine Baugenehmigung beantragen.

Danach müssen Sie sich entscheiden, wo Ihr Gewächshaus gebaut werden soll. Der Hauptfaktor, den Sie dabei berücksichtigen sollten, ist die Sonnenstrahlung. Am besten ist eine südliche oder südöstliche Ausrichtung. Auf diese Weise können Sie die ersten Sonnenstrahlen des Tages optimal nutzen und Ihr Gewächshaus kann die benötigte Sonne und Wärme einfangen. Eine nach Norden ausgerichtete Lage sollte man (wenn möglich) wegen der geringen Sonneneinstrahlung vermeiden.

Eine sehr gute Möglichkeit, den Weg der Sonne für mehrere Jahreszeiten zu überprüfen, wenn Sie einen Platz für Ihr Gewächshaus wählen, ist die Website sonnenverlauf.de. Dort können Sie sich einen Überblick über den Sonnenverlauf des Zielortes verschaffen und entscheiden, ob er in allen Jahreszeiten ideal für ein Gewächshaus ist. 

Wenn Sie nicht genug Platz für ein neues Gebäude in Ihrem Garten haben, Ihnen die Idee ein Gewächshaus zu bauen trotzdem ziemlich verlockend erscheint, gibt es eine andere Möglichkeit: Sind Sie sind glücklicher Besitzer eines Gartenhauses, können Sie es in ein Gewächshaus verwandeln. 

Besonders, wenn Sie Ihr Gartenhaus hauptsächlich zum Schutz Ihrer Pflanzen vor Winterfrost, Sommerhitze oder plötzlichen Regenstürmen nutzen möchten, müssen Sie nicht viele Anpassungen vornehmen. Sie müssen nur Ihr Gartenhaus mit LED-Pflanzenlampen ausrüsten, um den Pflanzen in Innenräumen zu einem besseren Wachstum zu verhelfen. Falls Sie doch möchten, dass Ihr Gartenhaus eher einem Gewächshaus ähnelt und mehr Optionen bietet, sollten Sie seine südliche Seite (eine Wand oder/ einen Dachteil) verglasen.

Sie können auch den Platz in Ihrem Gartengebäude optimieren und es als Gewächshaus und als Lager nutzen. Auch ein kleines, angelehntes Gewächshaus kann am Gartenhaus montiert werden.

Natürlich entscheidet jeder selbst über die benötigte Größe des Gebäudes, in Abhängigkeit von der Größe des Gartens, der Menge der Pflanzen und vielen anderen Faktoren. Eine durchschnittliche Größe, die für fast jeden Garten geeignet ist und alle Hobbygärtner zufriedenstellt, liegt bei etwa 3 x 1,5 Metern. Die Höhe sollte vorzugsweise etwa 2 Meter betragen, damit Sie Ihr Gewächshaus frei betreten können, ohne sich zu beugen.

Gewächshaustyp und -material wählen

Beim angelehnten Gewächshaus besteht das Risiko, dass es aufgrund der umliegenden Gebäude im Schatten liegt, besonders in den Wintermonaten, wenn die Sonne tief am Himmel steht. 

Bezüglich des Materials für die Wände können Sie zwischen Glas, Acrylglas, transparenten Polycarbonatplatten und Kunststofffolien wählen.

Glas eignet sich hervorragend für den Bau eines Gewächshauses, da es die erforderliche Transparenz und damit die Zugänglichkeit für Sonnenlicht bietet. Glas bietet auch eine gute Wetterbeständigkeit und optimalen Schutz für Ihre Pflanzen. 

Sie können zwischen Acrylglas und Normalglas wählen. Normalglas ist deutlich billiger und kratzfest, sodass Ihr Gewächshaus länger transparent bleibt. Leider ist es leicht zu brechen. Acrylglas bietet eine bessere Transparenz und ist fester.

Eine andere Alternative wäre Polycarbonat. Es ist wahrscheinlich die beste Wahl, wenn Ihre oberste Priorität die Haltbarkeit ist, dann ist es im Vergleich zu anderen Materialien viel bruchsicherer. Es ist ebenso bohrbeständiger, was es zum praktischen und leicht installierendem Material macht. Darüber hinaus bietet es eine bessere Lichtstreuung, und sein UV-Schutz wird sie vor schädlicher Sonnenstrahlung schützen. Aber all diese Vorteile kosten Geld und machen Polycarbonat zum teuersten Material auf unserer Liste.

Obwohl viele Gärtner die Stabilität und das Aussehen eines Gewächshauses aus Glas genießen, ziehen viele Menschen es vor, es aus flexibleren und billigeren Materialien wie Kunststofffolie zu bauen. Die Einrichtung eines Gewächshauses mithilfe dieses Materials ist viel einfacher und gelingt schneller. Es kann eine gute Wahl für einen Anfängergärtner sein.

Andererseits ist Kunststofffolie sehr empfindlich gegenüber starken Wind- und Wetteränderungen, weshalb ein solches Gewächshaus merhere Saisons kaum überleben kann. Darüber hinaus ist bekannt, dass diese Art von Material umweltschädlich ist. Selbst, wenn Sie es richtig einsetzen, kann Mikroplastik in den Boden eindringen.

Wenn Sie also ein begrenztes Budget haben und es kein großes Problem für Sie ist, Ihr Gewächshaus jede Saison zu renovieren, sollten Sie in Betracht ziehen, es mit der Plastikfolie einzurichten. 

Sie können das Material auch für das Dach verwenden. Denken Sie aber daran, dass es idealerweise geneigt sein sollte, damit Schnee und Regenwasser frei herausfallen können.

Wenn Sie die Isolation Ihres Gewächshauses und seine Fähigkeit Wärme zu speichern spürbar erhöhen möchten, installieren Sie es in zwei Schichten und lassen einen Luftraum dazwischen.

Bauanleitung

  • 1. Bereiten Sie den Standort vor. Wenn er nicht flach genug ist, können Sie den Boden einebnen.
  • 2. Schneiden Sie dann die Vierkanthölzer auf die gewünschte Länge. Zu allererst bearbeiten Sie das Material mit Holzschutzmittel entsprechend den Anweisungen.
  • 3. Ist das Holz getrocknet, ordnen Sie die Bretter an und erstellen ein Quadrat. Ab und zu prüfen Sie mit der Wasserwaage, ob alle Flächen eben eingestellt sind. Mit einer Bohrmaschine, einem Akkuschrauber oder Schraubendreher drehen Sie an jeder Ecke des Quadrat-Gerüstes Holzschrauben ein, um die Konstruktion zu verbinden. Messen Sie die Diagonalen zwischen den gegenüberliegenden Ecken (Sie müssen gleich lang sein.)
  • 4. Schneiden Sie dann 12 Stücke (ca. 20 bis 25 Zentimeter lang) Bewehrungsstahl Ø 8 mm mit einer Metallsäge zu. Bohren Sie Führungslöcher der benötigten Größe (8 mm) in jede Ecke und in die Mitte jedes Bretts. Fahren Sie mit einem Vorschlaghammer ein Bewehrungsstahl-Stück durch jedes Loch, bis die Metallstangen bündig zum Holz ausgerichtet sind.
  • 5. Jetzt ist Zeit, um die Wände zu errichten. Jede Wand sollte parallele, vertikale Balken aufweisen, um die Konstruktion stabiler zu machen. Sie sollten zwei gleiche Wände schaffen. Installieren Sie sie dann auf der Holzbasis, sodass sie einander gegenüberstehen und die Seitenkanten der Wände bündig mit den Kanten des Holzrahmens abschließen. Schrauben Sie sie fest. Wenn Ihre Balken sehr dick sind, genügt es eventuell nicht. In diesem Fall macht die zusätzliche Verwendung von Winkelverbindern Sinn.
  • 6. Jetzt ist es Zeit für das Dach. Bauen Sie zuerst zwei Stützpfosten ein, die das Dach tragen. Danach richten Sie die Firstbalken auf der Oberseite der Stützpfosten ein. Befestigen Sie die Stützpfosten mit einem temporären Brett an den Wänden, sodass die Konstruktion stabil steht, während Sie Dachsparren anbringen.
  • 7. Erstellen Sie eine Vorlage für die Sparren. Nehmen Sie einen Balken und halten sie diesen gegen den Firstbalken und das Schwellenholz (die Wände) und markieren die Schnittlinien für die Sparren. Der Schnitt erfolgt entlang der Linien. Probieren Sie das fertige Stück aus und nehmen Sie alle notwendigen Anpassungen vor. Schneiden Sie die anderen Dachsparren nach dem Vorbild und schrauben Se diese an das Dachgerüst.
  • 8. Jetzt ist es Zeit, um den Türrahmen einzubauen. Zum Beispiel können Sie links und rechts neben dem Stützpfosten zwei zusätzliche Pfosten anschrauben und um die Türöffnung zu formen. Oberhalb sollten Sie einen Türkämpfer waagerecht an das Bauteil anbringen. Schneiden Sie den Stützpfosten unter dem Türkämpfer zu. Jetzt ist der Türrahmen bereit!
  • 9. Beginnen Sie nun, das Gewächshaus mit dem gewünschten Deckmaterial anzuarbeiten. Am einfachsten wäre es wahrscheinlich, mit Folie zu arbeiten. Aber natürlich sind hier auch alle anderen Materialien möglich. Schneiden Sie Folien der benötigten Größe zu. Bringen Sie erst die Folie oben, dann an den Seiten und zuletzt auf der Rückseite an. Schneiden Sie das überschüssige Material entlang der Ränder mit einem Messer ab. Sichern Sie nun das Deckmaterial mithilfe von Befestigungsstreifen aus Holz und Sockelleistenstiften, Schrauben oder Stahlstiften (abhängig von der Art des Materials). Zur Folie passen Sockelleistenstifte am besten.
  • 10. Jetzt ist die Zeit, um die Tür und ein Aufstellfenster zu erstellen. Ohne richtige Belüftung kann im Sommer die Temperatur in Ihrem Gewächshaus bis zu 50 Grad ansteigen, was tödlich für Ihre Pflanzen sein kann.

    Zuerst schneiden Sie ein Loch an der gewünschten Stelle im Dach. Bauen Sie dann einen Rahmen von passender Größe. Bedecken Sie den Rahmen mit der Folie. Befestigen Sie ihn mit Scharnieren an den Firstbalken innerhalb des hergestellten Fensterlochs. Installieren Sie einen Sturmhaken zur Sicherung am Boden des Fensters. Mit dem selbstklebenden Reißverschluss können Sie die Tür Ihres Gewächshauses einrichten, sodass es leicht zu öffnen ist. Aber natürlich können Sie auch einen mit Folie bedeckten Türrahmen einbauen.

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