Kaminofen nachrüsten: Voraussetzungen und Kosten beim Neubau

Sie müssen beim Nachrüsten eines Kaminofens verschiedene Voraussetzungen erfüllen.

Ein loderndes Feuer im Kamin ist für viele Bauherren der Inbegriff von Gemütlichkeit in der kalten Jahreszeit. Wir sagen Ihnen, welche Voraussetzungen für den Einbau eines Kaminofens erforderlich sind.

Wer in seinem Neubau einen Kaminofen nachrüsten möchte, kann das oft problemlos tun. Eigentümer können aus einer großen Auswahl an Systemen mit oder ohne Wassertasche das passende Modell wählen und sind auch bei der Wahl des Brennstoffs flexibel. Um den späteren reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und gesetzliche Anforderungen einzuhalten, sind einige Voraussetzungen notwendig.

Voraussetzungen zum Nachrüsten des Kaminofens

  • Der Schornstein ist beim Kaminofen nicht optional. Durch ihn werden Rauchgase aus dem Gebäude herausgeleitet. Parallel dazu wird die Feuerstelle über den Schornstein mit Frischluft versorgt, damit das Feuer Sauerstoff erhält und brennen kann. Angeschlossen wird der Kaminofen über einen freien und intakten Zug. Genügt er den Anforderungen nicht, lässt er sich zum Beispiel mit einem Edelstahlrohr nachrüsten.
  • Die gesetzlichen Anforderungen des Bundes- und Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) wie der Durchmesser des Kamins, seine Höhe oder Grenzwerte für Abgase, Kohlenstoffmonoxid, Wirkungsgrad oder Feinstaub müssen von den Bauherren eingehalten werden.
  • Aus Brandschutzgründen müssen bei der Heizung Sicherheitsabstände zu Wänden, Decken sowie brennbaren Gegenständen eingehalten werden. Bei brennbaren Böden wie Holz oder Laminat ist eine feuerfeste Bodenplatte Pflicht.

Tipp: Damit gesetzliche und bauliche Anforderungen eingehalten werden, sollte man den Schornsteinfeger frühzeitig in die Planung einbeziehen. Denn der Kaminofen ist genehmigungspflichtig und muss von ihm abgenommen werden.

Den passenden Kaminofen nachrüsten

Wer sich für einen Kaminofen im eigenen Haus entscheidet, sollte zunächst entscheiden, für welchen Zweck der Ofen benötigt wird. Zwei Systeme unterscheiden sich maßgeblich:

  • Einfache Kaminöfen ohne Wassertasche versorgen einen einzelnen Raum mit behaglicher Wärme. Ihre Installation ist einfach, die Kosten überschaubar. Einfache Kaminöfen gibt es schon für 500 Euro. Bis zu 2.000 Euro sollten Sie zusätzlich für weiteres Material und den Einbau einrechnen. Wer sich statt eines einfachen Schwedenofens zum Beispiel einen Kachelofen wünscht, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.
  • Wasserführende Kaminöfen sind komplexe Systeme, die mit der Zentralheizung verbunden sind. Sie verfügen über einen Pufferspeicher für Brauch- oder Heizwasser, deren Größe sich nach dem individuellen Verbrauch errechnet. Für den Einbau ist das grundlegende Wissen eines versierten Heizungsinstallateurs erforderlich. Die Kosten können sehr stark variieren. Lassen Sie sich am besten immer ein Angebot auf Grundlage der individuellen Planung erstellen.

Auch bei der Wahl des Brennstoffs sind Sie flexibel, müssen allerdings die Vorschriften der BImSchV beachten. Denn Papier, Pappe oder behandelte Holzer gehören niemals in den Kamin.

Mögliche Brennstoffe sind zum Beispiel:

  • Scheitholz
  • Pellets
  • Sperrholz
  • Steinkohle- oder Braunkohle-Briketts
  • Holzkohle

​​​​​​​Augen auf bei der Heizleistung des Kaminofens

Neben Design, System und Brennstoff sollte man mit einem Fachmann die passende Heizleistung des Kaminofens planen. Denn der Ofen muss zum Raumheizvolumen passen, um die gewünschten Raum- und Wassertemperaturen zu erreichen. Zahlreiche Hersteller machen praktischerweise Angaben zum Raumheizvolumen. Aber Achtung: In gut gedämmten oder kernsanierten Häusern kann die Leistung trotzdem zu hoch sein.

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